* Essgewohnheiten von Papageien*

von: Arbeitsgemeinschaft Papageien-Netzwerk
Zusammenstellung: Markus Kaufmann

 

Wie jeder Papageienbesitzer weiß, haben unsere Lieben ihre ganz eigenen Eßgewohnheiten, die ausschließlich dazu dienen, ihre Besitzer an den Rand der Verzweiflung zu bringen. Manchmal möchte man sogar denken, sie haben die Fähigkeit sich untereinander abzusprechen, um ihre Herrchen und Frauchen endgültig zu entnerven ... Um dieses Ziel besser zu erreichen, folgen nun einige Essens-Regeln ... natürlich ganz strikt aus Papageien-Sichtweise!

 

Die Futter-Schüssel-Etikette

Der Fuß-Benutzer: Setze einen Fuß auf den Rand Deines Futternapfes. Nimm den anderen, tauche ihn in die Körner und hebe ihn wieder hoch. Kleinere Körner werden nun auf den Boden fallen, was sehr lustige Geräusche macht ... wiederhole das Ganze, bis der Futternapf leer ist.

Der gewissenhafte Auswähler: Nähere Dich Deinem frisch gefülltem Obst-Napf. Triff eine gewissenhafte Vorentscheidung. Hebe dann behutsam ein Stückchen nach dem anderen aus dem Napf und schmeiße es zu Boden, so lange bis sich nur noch einige wenige von den bevorzugten Stückchen im Napf befinden. Friss ein paar davon, mit den anderen lässt sich ein wunderbares Geschmier veranstalten. Dann schreie nach neuem Obst.

Der Diät-Macher: Nimm ein Stücken Obst oder Gemüse aus dem Napf, beiß einmal ab und lass den Rest zu Boden fallen. Damit stellst Du sicher, dass noch Platz für Leckereien vorhanden ist, die es später geben mag.

Der Pellet-Verächter: Entscheide Dich für ein schönes, wohlgeformtes Stückchen Press-Futter ... schmeiß' es in die Wasserschüssel; warte 10 Minuten bis das Stückchen schön groß geworden ist und lustig aussieht. Hebe es vorsichtig aus der Wasserschüssel. Stelle fest, dass das Ding immer noch nicht besser schmeckt, und schleudere es durch die Gegend ... wiederhole das Ganze, bis die Pellets alle sind. Schrei nach Deinem Besitzer und beklage Dich über die (inzwischen) miese Wasserqualität.

Der Unzufriedene: Nähere Dich Deinem frisch gefüllten Obst-Napf. Tauche Deinen Schnabel bis zur Hälfte in die Früchte. Durch schnelle Hin- und Herbewegungen lassen sich die Stückchen nun prima aus dem Futternapf schleudern, die dann hübsche Farbtupfer auf dem ganzen Käfigboden ergeben ... Wenn Du genug Energie hast, steigere die Geschwindigkeit, um auch die Wände zu dekorieren. Mit ein bisschen Training wirst Du nicht nur Wände und Boden, sondern auch die meisten Möbel im Zimmer mit den Futterstücken verzieren können. Diese Methode eignet sich besonders um Deinen Besitzer zu überzeugen, dass Du gewissen anderen Obstsorten den Vorzug gibst.

Der Künstler: Diese Übung ist für künstlerisch begabte Papageien gedacht: Breche ein Holzstückchen aus Deinem Lieblings-Spielzeug und wirf es in Deinen Wassernapf; Komm von Zeit zu Zeit zurück und rühre um ... Wenn das Wasser eine zufriedenstellende Braun-Färbung erlangt hat, ruf' Deinen Besitzer, um Dein Werk zu bewundern ... dann schrei nach frischem Wasser und beginne ein neues Werk.

Der Wasser-Spender-Trick (nur für die glücklichen Papageien, die einen Wasserspender haben): Suche ein Körnchen mit der richtigen Größe aus und drücke es in das Auslaufröhrchen Deines Wasserspenders. Das stört den Mechanismus des Auslaufs und ergibt einen netten Wasserfall-Effekt. Erfahrene Vögel können auch ihre Schnabelspitze oder ein Werkzeug verwenden, um den selben Effekt zu erreichen.

Für Tisch-Mitesser

Der Schulter-Trick: Suche Dir ein schönes Stückchen Pasta (bevorzugt mit viel Soße) aus; Halte das Pasta-Stück in Deinem Schnabel und klettere so schnell wie möglich auf die Schulter Deines Besitzers. Gebe vor, das Stücken zu essen; in Wirklichkeit quetscht Du mit Deinem Schnabel nur die Soße aus der Pasta bis es auf die Klamotten Deines Herrchen tropft ... Wenn das getan ist, wisch' Deinen Schnabel an einer noch sauberen Stelle ab. Ein wirklich erfahrener Papagei beherrscht auch den "Fuß-Quetsch-Trick": Du hältst das eine Ende der Pasta im Schnabel und ziehst sie durch Deinen Fuß, so dass möglichst viel Soße an Deinem Fuß hängen bleibt. Setze dann den Fuß auf die Schulter Deines Herrchens, sobald er genügend mit Soße bedeckt ist, klettere am Arm entlang runter und hole ein neues Stück. Wenn Dein Besitzer ärgerlich wird, kannst Du das abfangen, indem Du Ihm ein Stückchen Pasta anbietest, etwas Süßes sagst oder unschuldig schaust (das findet er rührend ...).

Essen, um gekrault zu werden: Suche allen Knoblauch, den Du finden kannst. Nachdem Du ihn gefressen hast, gibt Deinem Besitzer einen Kuss. Der Mensch wird Dich nun endlos kraulen - alles, um bloß keinen weiteren Knoblauch-Atem-Kuss zu bekommen. Sehr effektiv sind auch Pepperoni-Küsse. Sie sind sehr gut dazu geeignet, garantiert die Aufmerksamkeit zu erlangen.

Der "Verhinderte": Versuche ein Stück Pasta zu stibitzen. Hält Dich Dein Herrchen davon ab, gehe so vor: Inszeniere eine Bruchlandung auf dem Teller und fliege danach sofort auf ein hohes Möbelstück. So kann Dich Dein Herrchen nicht greifen und Du kannst in aller Ruhe die leckere Sosse aus Deinem Brustgefieder geniessen.

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